zu Jahresbericht 2003

Jahresbericht 2000

Jahrhundertsturm "Lothar"

  Verursacherprinzip ?

Nach dem verheerenden Sturm namens „Lothar“ stellt sich die Frage, ob auch hier die Schadensbehebung nach dem Verursacherprinzip erfolgen soll.

Man spricht ja schnell von höherer Gewalt und kann so diese Frage bequem zurückweisen.

Also kommen wie das Beispiel Kanton Bern zeigt, nebst den Waldeigentümern, zuletzt die Steuerzahler zur Kasse.

Dagegen wäre auch gar nichts einzuwenden, wenn die politischen Entscheidungsträger sich nicht gleichzeitig aus Kostengründen gegen wirksame Umweltschutzmassnahmen stellen würden.

So müsste der Verbrauch von fossilen Brennstoffen voll nach dem Verursacherprinzip, anstelle der heutigen unzeitgemässen Fahrzeugbesteuerung erfolgen, sowie die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung unterstützt werden.

Die schweizerische Energiepolitik hat den Elan der Achzigerjahren weitgehend verloren und rangiert zusehends am Ende der Skala.
In unserem Kanton Bern ging dies soweit, dass im Frühjahr 1996 mit der Bodigung der VHKA-Ausrüstung, zulasten unserer Umwelt, sozusagen eine staatlich verordnete Arbeitslosigkeit eingeleitet wurde.

Zwar sind die noch vorhandenen Privatinitiativen lobenswert, doch sie sind in Anbetracht des Problemumfanges leider nur einen Tropfen auf den heissen Stein.

Leserbrief im "Bund" vom 3.Januar 2000

Das Jahr 1999 zeigte uns eindrücklich, dass man kein "Grüner" sein muss, um
festzustellen, dass die durch namhafte Wissenschafter angekündigten Klima-
veränderungen in zunehmendem Masse stattfinden.
Es ist auch längst bekannt, dass durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe,
welche in Jahrmillionen entstanden und nun in wenigen Jahrzehnten umgewandelt
der Umwelt rückerstattet werden, gravierende Probleme und riesige externe Kosten
verursachen.
Erstaunlicherweise muss ich auch in zunehmendem Mass feststellen, dass diese
Tatsachen von unseren Parlamenten kaum noch zur Kenntnis genommen werden.

Werner Aebischer, Münchringen